Schon lange wollte ich nach Rom und mit einem Flug von circa zwei Stunden von Köln ist diese Stadt auch nicht wirklich weit entfernt. Das perfekte erste Ziel fürs Sabbatjahr und der September der perfekte Monat! Immer noch warm, aber nicht zu heiß und vor allem bestimmt nicht mehr so viele Touristen, – schließlich sind die Sommerferien vorbei. Heiß war es trotzdem und auch überlaufen von Touristen, -verliebt habe ich mich trotzdem in Rom.
Hingeflogen (sehr günstig = 75€ hin und zurück) sind wir mit Ryanair. Wir hatten dafür aber für fünf Tage nur unser Handgepäck, was sich zunächst unmachbar für mich anhörte und im Endeffekt aber super geklappt hat. Zwei Paar Birkenstocks, Shorts, Shirts und einige Kleider; mehr brauchte ich wirklich nicht. Eine Jacke hatte ich an und nicht zu vergessen ein großes Tuch zur Bedeckung des Körpers, damit man alle Kirchen, etc. betreten darf.
Wohnen wollten wir in Trastevere – dem In-Viertel in Rom. Da dies aber sehr teuer war, haben wir direkt im Nachbarviertel Quatiere XII Gianicolense gewohnt. In einer super schönen Airbnb Wohnung mit Terrasse für ca. 60€ pro Nacht. Nach Trastevere, in den Vatican und in die Innenstadt zu allen Sehenswürdigkeiten kamen wir super schnell mit Straßenbahn, Zug oder Metro. Ein 7-Tage-Ticket für die Öffentlichen kostete 25€. Nur die Buslinien haben wir gemieden, da wir nie wussten, wann die wo abfahren und ankommen. Aber ansonsten ist in Rom, besonders in der Innenstadt, fast alles zu Fuß gut zu erreichen.
Natürlich haben auch wir das Touri-Programm absolviert: Am ersten Tag direkt zum Kapitol, dann das Forum Romanum und der Palatin, danach das Kolosseum. Alles sehr beeindruckend und sehr sehenswert. Jedoch auch bei 30 Grad und Touristenmassen etwas ermüdend. Trotzdem hat es sich sehr gelohnt! Mein Tipp: Erst ins Forum Romanum das Ticket kostet nur 12€ und gilt auch für den Palatin und das Kolosseum. Dort sind die Ticketschlangen sooooo viel länger und mit dem schon vorhandenen Ticket wandert man einfach an den Schlangen vorbei .
Nach einer kleinen Stärkung, Bruschetta mit Fagioli (weißen Bohnen) so lecker, ging’s weiter zum Pantheon. Noch mehr Touristen… aber auch so schön! In Kirchenkuppeln habe ich mich in Rom sowieso verliebt und die des Pantheons mit dem Loch in der Mitte, durch das die Sonne fällt, ist so schön! Danach sind wir zum Campo di Fiori geschlendert und haben dort den Tag mit einem verbotenen Cappuccino ausklingen lassen. Verboten, weil die Römer Cappuccino nur bis zum Mittag trinken, danach gibt es nur noch „Caffè“ – einen Espresso.
Später abends trieb es uns aber dann doch noch mal raus und wir spazierten mit einem Aperol Spritz (im Plastikbecher, denn Glasflaschen/Gläser sind auf Roms Straßen verboten) durch die romantischen, malerischen Gässchen Trasterveres.
Am nächsten Morgen ging es nach einem kleinen Frühstück auf der Terrasse und einem Caffè nach Aventino. Dort erwartete uns nach einem kleinen Aufstieg zur Villa del Priorato di Malta schon eine Schlange Touristen, die auch wie wir durchs Schlüsselloch der Tür gucken wollten: Bucco della serratura di Roma. Das Warten hat sich wirklich gelohnt. Der perfekte Blick auf den Petersdom beidseitig gesäumt von grünen Hecken. Ein Foto war durch’s Schlüsselloch leider nicht möglich…. Also selbst hinfahren und durchgucken!!!!! Daneben gibt es auch einige schöne Kirchen und Parks zu bestaunen.
Danach haben wir Alessio in seinem Pole Studio Pole Hearts besucht. Das Studio war gar nicht so leicht zu finden: Einmal in die Einfahrt und ums Haus herum, im Hinterhof; – ohne die Hilfe einer netten Nachbarin hätten wir es wahrscheinlich nicht gefunden. Alessio hat sich sehr über unseren Besuch gefreut und uns herzlich begrüßt. Das Studio selbst ist recht klein, aber die Räume sind schön und es war super sauber. Die Stangen, wie in Italien üblich von The Pole, waren in perfekten Abständen vor einer großen Spiegelfront positioniert. Zusammen haben wir eine kleine Choreo kreiert und getanzt, Video siehe Instagram 😉 Alessio ist super nett und sehr talentiert, wenn ihr in Rom seid trainiert mit ihm und bei ihm!!!! Nach dem Training, für das wir nichts zahlen mussten, haben wir uns geduscht und schick gemacht, denn Alessio führte uns in die Tradition des ‚Aperitivo’ ein! Zwischen ca. 18-22h Uhr kann man in Rom, wenn man ein Getränk in einer Bar/Restaurant/Café kauft, sich dazu an einem Buffet mit vielen leckeren Kleinigkeiten bedienen. So viel und oft wie man möchte. Und soooo lecker. Manchmal kriegt man sogar etwas an den Tisch gebracht.
Danach verschlug es uns erneut nach Trastevere, wo wir auf den Stufen der Pizza Trilussa mit einem Bier in der Hand einer tollen Live Band zuhörten, die dort jedes Wochenende spielt.
Später ging es dann zum ‚richtigen’ Abendessen. Mit Alessio und seinen Freunden ging es in die Nähe des Kolosseums, welches nachts genauso atemberaubend ist wie tagsüber, in die Pizzeria Forum. Dort gab es frittierte Zucchiniblüten, lecker! Und natürlich Pizza! Die war sooooo gut, sehr dünner Boden, aber schön fluffig und auch nur allein mit Tomatensoße ein Genuss, – belegt aber natürlich auch!
Nach dem Essen spazierten wir noch zum Trevi Brunnen, der nachts toll beleuchtet ist und noch sehenswerter als am Tag! Um auf Nummer sicher zu gehen, warf ich 2€ in den Brunnen (damit mein Wunsch auch wirklich in Erfüllung geht) und erntete Gelächter der umstehenden Italiener.
Am nächsten Tag ging es nach einem späten echt italienischem Frühstück (Cappuccino und Cornetto (Croissant)) direkt mit einem Eis von Punto Gelato weiter. Meine Lieblingssorten: Kiwi und Wassermelone. Danach noch einmal über den Campo di Fiori, wo immer Markt ist und in der Bäckerei Il Fornaio ein paar leckere süße Gebäcke to go besorgt, gefüllt mit Amarenakirschen.
Dann zur Piazza Navona mit dem wunderschönen Vierströme- und noch zwei anderen schönen Brunnen. Die Brunnen haben mir in Rom mit am besten gefallen. Von dort über Roms Einkaufsstraßen, hier hat auch sonntags alles offen zur Piazza del Popolo dann den Pincio Berg hinauf und erstmal eine tolle Aussicht über Rom genießen. Und weiter zur Piazza di Spagna. Dort an der spanischen Treppe versucht, ein Foto ohne Touristen im Hintergrund zu schießen, – was sich als unmöglich herausstellte. Trotz des großen Andrangs hat mir die Piazza di Spagna mit ihrem einzigartigen Brunnen, der wie ein gesunkenes Boot aussieht, gut gefallen.
Weiter ging es zu Fuß ins jüdische Viertel, da wir unbedingt die Carciofi alle guida (Artischocken jüdischer Art) probieren wollten. Diese werden frittiert und sind sehr lecker. Das jüdische Viertel war eins der schönsten Roms, – kleine Gässchen und idyllische Straßen, Plätze und Läden. Auch das Teatro di Marcello, ein gut erhaltenes Gebäude, welches dem Kolosseum gleicht, war eindrucksvoll und es waren kaum Touristen da. Ein richtiges Abendessen gab es dann später auf unserer Terrasse, – natürlich Pasta.
An unserem letzten Tag ging es in den Vatikan. Trotz Touristenmassen und sehr langen Schlangen ein Besuch wert. Der Petersdom ist beeindruckend, besonders toll fand ich die Kuppel, zu der man hochsteigen kann und sogar ganz auf die Spitze. Dort hat man den wahrscheinlich besten Blick über Rom! Obwohl die 500 Stufen die man heraufsteigen muss abschreckend wirken, – macht es!!!
Auch die vatikanischen Museen bergen viele Schätze. Besonders die Sixtinische Kapelle mit Michelangelos Malereien ist sehr beeindruckend.
Belohnt haben wir uns an diesem Tag wie an vielen Tagen mit Pizza al Taglio, riesige Pizzen, die stückweise abgewogen auf die Hand verkauft werden. So lecker. Und abends natürlich noch mit Aperitivo im Freni i Frizioni in Trasteevere.
Am nächsten Tag ging es mit der besten Pizza al taglio (aus der Bäckerei direkt bei uns um die Ecke: Prelibato – panificio con cucina) im Handgepäck zurück nach Köln. Traurigen Herzens verabschiedeten wir Rom mit Cappuccino und Cornetto im Mercato Centrale Roma, – einem sehr schönen Restaurant/Café im Hauptbahnhof: Termini.
Wir haben natürlich noch viele andere sehenswerte Gebäude, Brunnen und vor allem Kirchen gesehen. Rom ist voll von schönen Dingen! Vor allem für die Kirchen ist es immer wichtig, richtig gekleidet zu sein. Schultern und Knie müssen bedeckt sein, deswegen hatte ich immer einen Schal oder leichten Kimono zum überziehen dabei! Nicht vergessen, sonst muss man teure Schals bei Straßenhändlern kaufen.
Vegan ist in Rom gar kein Problem, die Pizza al taglio gibt es auch immer pur oder nur mit Tomatensoße und Tomaten und Oliven, sooo lecker!
Und auch beim Aperitivo gab es viele vegane Optionen. Auf fast jeder Karte fanden wir zudem den Cappuccino Soia und sonst geht ja auch immer der einfache Caffè.
Trotz der manchmal ermüdenden Touristenmassen ist Rom immer eine Reise wert und am Ende fällt es schwer zu gehen, denn Rom hat trotz seiner dreckigen Straßen und vielen Menschen seinen ganz eigenen Charme.
Wir waren fünf Nächte da und die Zeit war perfekt, – es gibt einfach so viel zu sehen und zu entdecken! Viel Spaß euch dabei!